Ronald Lässig beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland

LEIPZIG – Der Rundfunkexperte Ronald Lässig betonte beim Medientreffpunkt MItteldeutschland die wachsende Bedeutung der neuen Medien. Die dreitägige Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto: Macht und Mühsal in der Medienlandschaft. Für Fernsehen und Radio sei es zunehmend wichtig, den Weg ins Internet und Social Web zu finden, sagte Lässig im Interview. Die Sächsische Landesmedienanstalt unterstütze die privaten Anbieter in einer medienpolitisch beispielhaften Weise. Auch die Erlangung von Medienkompetenz im Freistaat werde flankiert, sagte Lässig, der seit 2010 für Grundsatzfragen und Technik im Aufsichtsorgan der Sächsischen Landesmedienanstalt mitverantwortlich ist. Gerade für junge Menschen müsse mehr getan werden. Da ist er sich mit MDR-Intendantin Karola Wille einig. Sie war ebenfalls beim Medientreffpunkt zu Gast und stellte dort den in Planung befindlichen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal vor. Er solle auf Heranwachsende ab 14 Jahren ausgerichtet sein, sagte sie. Die Altersgruppe der Jugendlichen sei eine schwierige, beklagte Wille. Das Durchschnittsalter der ARD- und ZDF-Zuschauer liegt um die 60. Insgesamt waren in diesem Jahr rund 1300 Gäste zum Medientreffpunkt gekommen. Etwa 250 Referenten diskutierten auf rund 45 Podien. Die Themenvielfalt und die teilweise kontroversen Diskussionsrunden in den vergangenen drei Tagen hätten den Medientreffpunkt aus Veranstaltersicht erneut zu einem Erfolg gemacht, bilanziert Martin Heine, Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt und turnusmäßig Vorsitzender der AG Medientreffpunkt Mitteldeutschland. Zu deren Mitgliedern gehören neben den drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten die Stadt Leipzig, der Mitteldeutsche Rundfunk sowie weitere Unternehmen aus der Medienbranche. Der Medientreffpunkt findet bereits seit 1999 traditionell Anfang Mai in Leipzig statt. Ziel der Veranstaltung ist es, für den Medien- und Wirtschaftsstandort Mitteldeutschland zu werben und die mediale Debatte um aktuelle Entwicklungen in Medienpolitik, Medienwirtschaft und Medienrecht von Sachsen aus mitzubestimmen.

myheimat, 10.05.2013

Auftritt von Gregor Gysi im MDR umstritten

Rhein Main Verlag, 22.03.2013

Der Bund der stalinistisch Verfolgten, Landesverband Sachsen e.V. ist empört, dass der MDR ausgerechnet Gregor Gysi heute Abend (Freitag, 22. März) in der Talkshow “Riverboat” eine Bühne für sein neues Buch bietet, obwohl gegen den Linke-Politiker im Zusammenhang mit möglichen Stasi-Kontakten ermittelt wird. Der öffentlich-rechtliche Sender habe aus seinen Stasi-Affären im eigenen Haus offensichtlich nicht die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen, teilte der Verband in Dresden mit. „Dass der MDR ausgerechnet Herrn Gysi autreten lässt, anstatt abzuwarten bis alle Stasi-Vorwürfe aufgeklärt und die Ermittlungen abgeschlossen sind, ist unsensibel und eine Zumutung für die Opfer der SED-Diktatur, sagte der Vize-Vorsitzender Volkhard Fuchs vom Bund der stalinistisch Verfolgten, Landesverband Sachsen e.V.. Aufgrund der umstrittenen Einladung des Politikers fordert der Verband von MDR-Intendantin Wille, “die DDR-Schere aus dem Kopf zu nehmen”. Laut Staatsvertrag sei es nicht Auftrag der Anstalt, alte DDR-Kader zu hofieren. Der MDR war in die Schlagzeilen geraten, nachdem andere Medien aufgedeckt hatten, dass dort Dutzende Stasi-Spitzel Karriere machen durfen, sogar in leitenden Funktionen. Trotzdem waren die Konsequenzen marginal. Noch heute werden in der öffentlich-rechtlichen Anstalt viele frühere Stasi-Spione beschäftigt und vom Gebührenzahler bezahlt. Auch das, so der BSV Sachsen, sei eine Zumutung für die Verfolgten der SED-Diktatur, die ebenfalls Gebühren zahlten und damit ihre früheren Peiniger zwangsfinanzierten. Neue Akten hatten kürzlich den Verdacht erhärtet, dass Gysi Stasi-Kontakte unterhielt und sich noch im Herbst 1989 mit MfS-Offizieren getroffen hat. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt jetzt gegen Gysi wegen des Verdachts falscher eidesstattlicher Versicherung. Damit wollte er die Ausstrahlung der NDR-Dokumentation “Die Akte Gysi” verhindern, in der es um mutmaßliche Stasi-Kontakte ging. Die Richtigkeit von Gysis Angaben ist aufgrund der neuen Akten zweifelhaft. Der Bund der stalinistisch Verfolgten, Landesverband Sachsen e.V. setzt sich für die Rechte ehemals politisch Verfolgter und ihrer Hinterbliebenen ein. Das schließt den Psychiatriemissbrauch der SED-Diktatur ein. Der Verein fordert Wiedergutmachung gegenüber den Opfern des Stalinismus und Kommunismus. Er fördert seine Ziele auch durch die Herausgabe von Verbandspublikationen sowie durch Zeitzeugenprojekte und leistet damit einen Beitrag zur Festigung der Demokratie.

MDR-Intendantin kündigt Transparenz an – Ronald Lässig berichtet

Leipzig – Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will künftig regelmäßig Einblick in die Vergabe von Leistungen für seine Programme gewähren. Zu diesem Zweck soll ein sogenannter Produzentenbericht erstellt werden, erklärte Intendantin Karola Wille vor dem Rundfunkrat in Leipzig. Bisher gibt es nur alle zwei Jahre einen Vergabebericht für nicht programmbezogene Leistungen. Hintergrund ist der jüngste Korruptionsskandal für den der MDR verantwortlich ist. Bei Kinderkanal (KIKA) waren mehrere Millionen Euro Gebührengeld in Privattaschen abgewandert, ohne dass die MDR-Revision das mitbekommen hätte. Die neue Informationspolitik der öffentlich-rechtlichen Anstalt sei ein Zeichen gegenüber der Produzentenlandschaft und solle helfen, «die öffentliche Diskussion über die Verwendung des Rundfunkbeitrags zu versachlichen», hieß es. Der MDR-Rundfunkrat stellte dem öffentlich-rechtlichen Sender ein gutes Zeugnis für ein «qualitätsorientiertes publizistisches Profil» aus. Das gelte für Regionalprogramme und zahlreiche Zulieferungen des MDR zur ARD. Die «Leitlinien für die Programmgestaltung» legt sich der MDR wie andere öffentlich-rechtliche Sender auch freiwillig auf, um seinen Programmauftrag zu konkretisieren.

Korruptionssumpf beim MDR? Entlassener KIKA-Chef Steffen Kottkamp will auspacken

In beiderseitigem Einvernehmen werde KIKA-Chef Steffen Kottkamp beurlaubt – so hieß es offiziell im Dezember. Mit dem Einvernehmen ist es spätestens seit heute vorbei. Kottkamp wurde vom verantwortlichen MDR fristlos entlassen. Und so erreicht der Skandal um die Veruntreuung von mehreren Millionen Euro Gebührengeld beim öffentlich-rechtlichen ARD/ZDF-Kinderkanal einen neuen Höhepunkt.

Kottkamp bezeichnet sich in einem offenen Brief als “Bauernopfer”. Er will klagen und beschuldigt MDR-Intendantin Karola Wille schwer. Sie habe weggeschaut. Kottkamp kündigte Medienberichten zufolge an, über Korruption beim MDR auszupacken. In einem Brief an die Intendanten von MDR und ZDF schreibt Kottkamp: „Mir – der ich in diese Situation von außen hinzugekommen bin – vorzuwerfen, ich habe auf der Klaviatur der Korruption und Unterschlagung mitgespielt, ist grotesk.. Ich lasse mich nicht als Bauernopfer instrumentalisieren.“ Den Korruptionssumpf habe es bereits sehr lange vor seiner Amtszeit gegeben.

Sollten sich Kottkamps Vorwürfe gegen MDR-Intendantin Wille bewahrheiten, wird diese sich kaum halten können. Denn strafrechtliche Ermittlungen könnten folgen. Dann sind da noch verärgerte Mitglieder des Rundfunkrates. Nicht vergessen sind die Skandale um Stasi-Mitarbeiter, Korruption und an der Börse verspekulierte Gebührenmillionen, die Wille als Juristische Direktorin und Vize-Senderchefin mit zu verantworten hat. Bisher mussten aber nur andere gehen. Der Leiter der Revision war kürzlich ebenfalls beurlaubt worden. Missmanagement auf Kosten der Gebührenzahler hat beim MDR offenbar System und Tradition.

Die MDR-Intendanz verweist gebetsmühlenartig auf andere. Die Ermittlungen hätten sich “auf monatliche Bargeld-Flüsse in den Jahren 2009 und 2010 zwischen dem mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilten Herstellungsleiter des KiKA und einem Mitarbeiter” konzentriert. Das Bargeld stamme aus überhöhten Rechnungen, die eine externe Firma an den Kika gestellt hatte. Doch Kottkamp bestreitet seine Beteiligung an diesen Vorgängen. Neben ihm ist auch sein Amtsvorgänger, der heutige NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann, im Visier der Staatsanwaltschaft. Bei ihm gibt es den Verdacht der Untreue im Zusammenhang mit seiner Abschiedsfeier 2008, die vom Kika bezahlt worden sei und deren Kosten den erlaubten Rahmen überschritten haben sollen. Auch Beckmann bestreitet die Vorwürfe. Ob sein im Oktober auslaufender Vertrag als NDR-Amtsträger verlängert wird, ist offen.

MDR entlässt KIKA-Geschäftsführer Steffen Kottkamp

Der Skandal um die Veruntreuung von mehreren Millionen Euro Gebührengeld beim öffentlich-rechtlichen ARD/ZDF-Kinderkanal erreicht einen neuen Höhepunkt. Der verantwortliche MDR hat KIKA-Geschäftsführer Steffen Kottkamp fristlos entlassen. “Die arbeitsrechtliche Bewertung der Vorgänge führte jetzt zur sofortigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit dem Programmgeschäftsführer”, so der MDR in einer Mitteilung.

Die Ermittlungen hätten sich auf “auf monatliche Bargeld-Flüsse in den Jahren 2009 und 2010 zwischen dem mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilten Herstellungsleiter des KiKA und einem Mitarbeiter” konzentriert. Nach dem Stand der Ermittlungen stammte das Bargeld aus überhöhten Rechnungen, die eine externe Firma an den Kika gestellt hatte, so der MDR. Kottkamp bestreitet seine Beteiligung an diesen Vorgängen. Wer seine Nachfolge antritt, ist noch unklar.

Neben Kottkamp ist auch sein Amtsvorgänger, der heutige NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann, im Visier der Staatsanwaltschaft. Bei ihm gibt es den Verdacht der Untreue im Zusammenhang mit seiner Abschiedsfeier 2008, die vom Kika bezahlt worden sei und deren Kosten den erlaubten Rahmen überschritten haben sollen. Beckmann bestreitet die Vorwürfe.

MDR-Journalist Ronald Lässig moderiert Medienforum

Um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geht es am Abend auf einem Medienforum in Leipzig. Unter Leitung von MDR-Journalist Ronald Lässig diskutieren der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, das Mitglied des Medienrates der Sächsischen Landesmedienanstalt, Prof. Christoph Degenhart und die Juristische Direktorin des MDR, Dr. Karola Wille. Dabei soll es auch um die Neuregelungen aus dem 7. Rundfunkänderungsstaatsvertrag gehen. Das Medienforum steht unter dem Motto: “Öffentlich-rechtlicher Rundfunk zwischen Auftrag, Quote und Gebühr”. Zu der Veranstaltung, die um 18.00 Uhr in der Alten Handelsbörse beginnt, hat die SPD-Landtagsfraktion eingeladen.

Wiedergabe einer Veröffentlichung von 2003.